P/punti speciali
28.8.–4.9.2009

Tramezzini hinterm Tschador 

Venedig 1949. An einem strahlenden Sommertag freut sich eine gut gelaunte Gruppe älterer Ordensschwestern auf die langersehnte Gondelfahrt auf de Canale Grande, vorbei an den zahlreichen Palazzi und Kirchen, die das „Flair der Serenissima“ in der ganzen Welt berühmt machen. Der Gondoliere nimmt zunächst Kurs auf die schmucke Barockkirche Santa Maria della Salute, deren imposantes marmornes Anlitz Zeugnis von ehrfürchtigster Gottesverehrung ablegt, sollte mit der prächtigen Votivkirche doch einst die heilige Madonna von der Beendigung der Pest bestochen werden. Andächtiges Schweigen in der schwarzen Glanzlack-Gondel, die den Canale Grande langsam in Richtung Ponte dell Accademia entlangschaukelt. Als sich der fromme Kutter langsam dem Palazzo Venier dei Leoni nähert, sollte die bewundernde Inbrunst schnell in empörte Bestürzung umschlagen. Statt sakraler Schaffenskunst springt den gütigen Schwestern auf einmal die neuste Plastik des anarchischen Bildhauers Marino Marino ins Gesicht: eine lebensgroße Bronzeskulptur mit dem an sich christlich anmutenden Namen „Der Stadtengel“, der den tugendhaften Schwestern jedoch die Schamesröte ins Gesicht treibt. Denn dieser Engel ist ein splitternackter Reitersmann, der ganz ungeniert und mit weit ausgestreckten Armen seine zu ganzer Pracht gewachsene Männlichkeit gen Himmel reckt. Man kann nur erahnen, welch’ diebische Freude es Peggy Guggenheim, der Besitzerin dieses heidnischen Werks, bereitet haben muss, als sie an jenem Sommertag das christliche Rezeptionsverhalten vom Fenster ihres Pallazzos aus genüsslich beobachte. 

Fast Forward auf der Zeitleiste. Venedig 2009. 

An einem strahlendem Sommertag schlendert eine Gruppe junger Touristinnen aus Polen über die malerische Uferpromenade Zattere. Zwischen flanierenden Urlaubern, herumtollenden Hunden und spielenden Kindern entdecken die Mädchen plötzlich ein eigenartiges Objekt. Neugierig gehen sie näher und stehen vor einem kniehohen Holzwürfel, an dem eine Stofffahne befestigt ist. Auf dem Kubus sind die Worte PRINZ und POD in bunten Lettern zu lesen. Fragezeichen in den Gesichtern. Eines der Mädchen betrachtet das Stofftuch an der Stange genauer: „Schau, auf dem Stoff steht etwas geschrieben“, ruft die junge Frau und liest ihren Freundinnen den Text vor: 

Take a sear, enjoy some music (that’s what the headphones are for), have a bite to eat (you have brought along a snack) in the privacy provided by the napkin/screen. Feel free to make use of P/punti speciali whenever and for l on gals you like! 

Sitzen, Essen und Musikhören – begeistert nehmen die Mädchen auf dem als Sitzmöbel identifiziertem Objekt Platz, setzen den Kopfhörer auf, packen die Jause aus und genießen den Snack diskret hinter vorgehaltenem Stofftuch, begleitet von entspannender Musik.

Was die Mädchen nicht wissen: sie werden wohlwollend beobachtet – von den Initiatoren der Installation. Das Wiener Künstlerpaar PRINZGAU/podgorschek liegt bei Espresso und Cantucchi „auf der Lauer“, um die Reaktionen vorbeiflanierender Touristinnen und Touristen auf ihre „Punti Speciali“ zu erleben – insgesamt 13 mit „Prinz“ und „Pod“ verschiedenfarbig bedruckte, 30x40x40 cm großen Holzkuben, in denen ein MP3-Player installiert und eine 77x 55cm große Stoffserviette an der Stange befestigt ist. Doch was hat es damit auf sich? 

Ich will es wissen und besuche PRINZGAU/podgorschek in ihrer Wiener Atelierwohnung. Es duftet nach Kaffee und Kunst. Wir setzen uns an den Küchentisch, der mich mit der (rhetorischen) Frage „Wer düngt das All?“ begrüßt. Katze Daria schnurrt genüsslich, während Wolfgang Podgorschek mir Kaffee einschenkt und die Grundidee der venezianischen Aktion beschreibt: „Die Punti Speciali waren im Grunde Stadtmöbel, die wir flexibel an bestimmten Plätzen aufstellen konnten. Dort sollte man sich hinsetzen, den Kopfhörer aussetzen, mit der einen Hand die Stoffserviette vor den Mund halten und mit der anderen seinen Snack essen.“

“Der erste Impuls kam durch eine neu Verordnung in Venedig, wonach man öffentlichen Raum nicht mehr essen darf. Angeblich ist es behördlich verboten worden, es gibt sogar ein paar Schilder. Vendig sollte nicht durch öffentlich brotessende Touristen verschandelt werden. Denn die Touristen drängen tagsüber in die Stadt hinein und finden tausende Sandwich-Läden und Pizzastände. Diese Leute setzen sich dann meist an die Brunnen und dort sieht man sie ihre Sandwiches essen, was den Venezianern nicht wirklich passt. Deswegen sind wir auf die Idee gekommen, dass man Abhilfe schaffen den Menschen auf stilvolle Art die Möglichkeit bieten sollte, in Ruhe ihr Tramezzini zu genießen, hinter einem vorgehaltenen Tuch und begleitet von guter Musik, die den Leuten noch in Ohren klingen sollte, nachdem sie gegangen waren.“ 

Brigitte Prinzgau reicht mir ein Stück italienische Colomba: „Die Grundidee war, in einer turbulenten Touristenmetropole Refugien zu schaffen, in denen man sich für einen Moment zurückziehen kann – und zwar auf die einfachste Art, ohne dass man dafür extra durch eine Türe gehen muss. Man nimmt auf der Kiste Platz, setzt die Kopfhörer auf und hält eigentlich nur ein Stofftuch vor den Mund – eine Art ‚Essenstschador’ -, um in Würde seinen Snack zu genießen. Der Arbeitstitel des Projektes hieß demzufolge ursprünglich ‚SandwichNischen und Würdezonen’. Die meisten Menschen essen nämlich regelrecht aus einer Not heraus draußen, weil die meisten Restaurants und Lokale zu teuer sind.“ Wolfgang fährt fort: „Außerdem verschont man selbst für ein paar Minuten die Stadt. Die ‚Punti Speciali‘ sind eine spielerische Arbeit, die auf der einen Seite in ironischer Manier die „Fresskultur“ kultivieren soll. Andererseits stimuliert die Art der Installation auch die Hinterfragung der eigenen Rolle innerhalb der Masse sowie die Reflexion nach Innen und Außen. In einer abgeschirmten Ruhezone wird der Mensch auf sich selbst zurückgeworfen. Er atmet durch, bekommt einen freien Kopf und erlebt dadurch die Stadt anders, weil die Wahrnehmung eine andere ist.“ 

Menschen wie Biber

Wer die polysemantischen Arbeiten von PRINZGAU/podgorschek im öffentlichen Raum kennt – man denke an die anachronistischen Ausgrabungen der Zukunft: die „Entdeckung der Korridore“ von 1995, „Le Temps D’une Marée 2“: der rote Teppich, der ins Wasser führt von 2007 oder „CREDIT+ DEBIT“: die Tokyoer Sprungschanze ins Nichts aus dem Jahr 1999 –, weiß, das hinter der denotativen Fassade ein konnotativer Sinn liegt. So auch in den venezianischen „Punti Speciali“. Das übergeordnete Thema der Arbeit sei das „Nagen an Venedig“ als Metapher, beschreibt Brigitte Prinzgau die inhaltliche Metaebene. „So wie die Touristen an Pizza und Sandwiches nagen oder Biber an Bäumen, nagt die Menschenmenge an der Stadt. Venedigs Verfall ist nur schwer aufzuhalten.“ Ich muss spontan an Rose Ausländer denken, die der venezianischen Agonie einst mit einem Gedichtband trotzte: „Mein Venedig versinkt nicht“. Dafür gerade meine Colomba in einer Flut aus braunem Korianderkaffee. Brigitte reicht mir ein neues Stück. „Venedig ist eine wirklich singuläre Erscheinung. Jeder möchte einmal im Leben dorthin. Die Stadt ist – obwohl nur etwas mehr als 200.000 Einwohner – aber auch ein Ballungszentrum, in dem sich Form des Tourismus sehr verändert hat. Zunächst war Venedig eine merkantile Stadt; jetzt ist sie  hauptsächlich eine Touristenstadt, in die täglich zigtausende Menschen strömen.“ Wolfgang bringt es auf den Punkt: „Wie ein Tramezzini zwischen Mortadella und Mozarella wird Venedig zwischen Tourismus und Kunst eingequetscht. Die Venezianer werden dagegen immer weniger, die Bevölkerung hat sich nahezu halbiert – Tourismus und Immobilienwirtschaft sei Dank.“

Von der Fischhalle zum Flashmob

Zurück zu den „Punti Speciali“. „Uns war wichtig, dass die Möbel flexibel positionierbar waren. Wir wollten die Installationen überraschend und spontan auf speziellen Plätzen wie aus dem Nichts auftauchen lassen und haben uns deswegen auch für die leichte, mobile Variante entschieden, die man bequem herumtragen konnte. Die Erstversion unserer ‚Erholungspunkte’ war ursprünglich voluminöser angelegt, mit schwereren Sitzen und großen Vorhängen, die wir in Mauernischen installiert hätten. Weil darunter die Flexibilität gelitten hätte, haben wir uns für die mobile Straßenversion zum Einpacken und Mitnehmen entschieden.“ Mich interessiert, nach welchen Kriterien die Standorte ausgewählt wurden. Brigitte zündet sich eine Zigarette an und blickt durch das Küchenfenster auf die Dächer des zweiten Wiener Gemeindebezirks. „So wie wir die Stadt kannten, wir kennen sie ja mittlerweile ganz gut. Wir haben einfach unsere Lieblingsplätze ausgesucht und sind an viele verschiedene Orte gegangen – sowohl an abgelegene als auch an frequentierte. Hilfreich bei der Suche war unser venezianischer Freund Guido Fuga, der einen literarischen Führer über Venedig geschrieben hat.“ 

Lediglich am Abend einer gemeinsamen Performance-Aktion mit dem Wiener Medienkünstler Oliver Hangl habe es eines speziellen Ortes bedurft, und der sollte an der San Giacomo da Rialto sein, mit geschätzten 1600 Jahren die älteste Kirche Venedigs. Guggenheims Nonnen wären begeistert gewesen. Brigitte beschreibt „Play“, die Aktion von Oliver Hangl, der geneigten WienerInnen mit seinen mobilen Funkkopfhörer-Discos im öffentlichen Raum ein Begriff sein könnte: „Olli, wie immer schwer bewaffnet mit Funkkopfhörern, Headset, Mikro und anderem technischen Zeug, hat willkürlich Passanten angesprochen, ihnen einen Kopfhörer aufgesetzt und dramatische Handlungsanweisungen gegeben wie zum Beispiel ein vorgespieltes Musikstück lauthals mitzusingen oder choreographierte Tanzschritte auszuführen. Das hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst – von Gelächter bis peinliche Berührtheit. Anschließend wurden die Leute gebeten, innerhalb unserer Ruhezonen ihr Sandwich zu essen. Wir haben praktisch den ahnungslosen Zuschauer zum Hauptdarsteller einer Commedia Dell Arte gemacht – Requisiten inklusive. Natürlich haben wir das Ganze auch gefilmt und fotografisch dokumentiert. Beworben haben wir die Aktion, indem wir – in der Fischhalle gezeichnete – Einladungen überall in der Stadt verteilten. Wir sind herumgelaufen und haben sie in sämtliche Briefkästen geworfen, an Werbe- und Pinnwände gepickt. Die Stadt wurde regelrecht überflutet von unseren Flyern“, lacht Brigitte

Wie ein riesiger Picknickplatz

„Der unterhaltsame Aspekt unserer Punti Speciali war uns überhaupt sehr wichtig – Unterhaltung durch relaxte Musik.“ Zu welcher Art von Musik sich der geneigte Kunstpicknicker entspannen konnte? „Der Hauptteil der Musik bestand aus eher moderner, elektronischer Musik – zusammengestellt von Benjamin Tomasi – und der Musik eines zeitgenössischen ‚ernsthaften’ Komponisten, Bernd Preonfalk.“ An jedem Ort der aufgestellten Möbel wurde ein insgesamt 10-stündiges Musikprogramm gespielt. Der Pausierende konnte dabei selbst bestimmen, wie lange er dem Vergnügen des sinnlichen Verweilens frönt. Abgeschirmt durch die Musik und die vorgehaltene große Stoffserviette erhält die Ruhezone einen kontemplativen Charakter. Der multisensorisch durch Essen, Hören und Sehen stimulierte Tourist wird zum Sinnesreisenden und erweitert seine Wahrnehmung auf sich und die Stadt. 

Wie wohl die Leute auf derartige Hauptdarsteller im Schönbrunner Schlosspark reagieren würden? Wahrscheinlich käme gleich ein pflichtbewusster Ordnungshüter dahergelaufen und würde die störenden Objekte mittels Bußgeldandrohung augenblicklich entfernen lassen. Stell dir vor des macht a jeda! „Wien ist außerdem ein komplexeres Gebilde als Venedig, hier gibt es große Straßen, alles ist weitläufiger. Venedig ist klein, komprimiert – und ein einziger Picknickplatz. Wien hat zudem große Parks. Dadurch ist die Situation ein völlig andere.“ Dennoch erscheint die Exekutive in Venedig unaufgeregter. Ob das auch damit zu tun hat, dass Venedig vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit hinein die italienische Lebensmittelversorgungsmetropole war? August von Platen jedenfalls scheint eine ähnliche Gelassenheit der Venezianer bereits vor 190 Jahren erlebt zu haben, wie sein Gedicht von 1824 belegt:

„Ein frohes Völkchen lieber Müßiggänger,
Es schwärmt umher, es läßt durch nichts sich stören,
Und stört auch niemals einen Grillenfänger.“

Paranoia am „Lido Capitale“

Das scheint für die Einwohner der Lagunenstadt bis heute uneingeschränkt zu gelten, was Wolfgang Podgorschek nur bestätigen kann. „Die Venezianer haben gelächelt und gesagt, die ,Punti speciali‘ würden sie wirklich brauchen.“ Überhaupt wurden die Ruhezonen durchweg positiv aufgenommen. „Die Touristen waren immer sehr interessiert und haben alles ausprobiert und witzig gefunden. Besucher des Filmfestivals haben die Ruhezonen ebenso ausprobiert wie einige andere Künstler. Die meisten Leute haben sich gefreut, waren interessiert und haben das Angebot, in Ruhe ihren Snack zu essen, gerne wahrgenommen.“ Peggy Guggenheim und ihre heimlich beobachteten „Phallus-Opfer“ schießen mir wieder durch den Kopf: „Was habt ihr beide eigentlich getan, während die Punti Speciali auf  Besetzung warteten?“ Brigitte schenkt mir Kaffe nach und schmunzelt: „Zunächst haben wir uns selbst darauf gesetzt. Dann haben wir in einem Café in Sichtweite zurückgezogen und das Treiben amüsiert beobachtet, dabei auch fotografiert und gefilmt.“ Ich frage nach einer memorablen Anekdote. „Eine Situation am Lido war überraschend. Wir haben eines der Möbel am Strand aufgestellt und wollten gerade ins Meer springen, als wir bemerkten, dass wir uns ausgerechnet am Strandabschnitt eines Luxushotels aufhielten. Und prompt kam auch schon ein Sicherheitsmann mit den Worten auf uns zu, dass das hier nicht erlaubt sei. Er sah aber eine unserer Sitzkisten und fragte diensteifrig, was denn da drin sei. Wir gaben ihm den Kopfhörer des MP3-Players und sagten: ‚Hören Sie doch mal! Es ist nur Musik!’ Er hörte nicht und beharrte stattdessen auf den sicheren Blick in die Kiste. Erst als wir diese nach einer langen Debatte mit Schraubenzieher geöffnet haben, glaubte er uns.“ Aber hallo, nicht, dass die mit einer tückischen MP3-Zündung versehene Kunstkistenbombe noch einen Tsunami am Strand der Finanzelite auslöst – heutzutage kann man ja nicht einmal mehr einer Unterhose trauen! Vielleicht sollte der fleißige Pflichterfüller einfach einen (Nackt)scanner an den Strand stellen? „Ein Nachspiel hatte das zum Glück nicht“, unterbricht Brigitte mein sarkarstisches Gedankenspiel. Ich nehme erleichtert noch einen Kaffee, setze den Kopfhörer des mir gereichten Punti Speciali-MP3-Players auf, lausche Benjamin Tomasis atmosphärischen Downbeattunes und schicke meine Gedanken auf die Reise zu riesigen Würdezonen, in denen ich in aller Ruhe meine Büffelmozarella-Tramezzini, Melanzane-Panini oder Formaggio-Focaccia genießen darf – ganz ohne verklemmten Klerus und paranoides Kapital.

www.linasbuero.at

P/punti speciali wurden für den städtisch/touristischen Bereich entwickelt. Sie sind im urbanen Geschehen temporär aufgestellte Erholungpunkte um seine mitgebrachte Jause in Ruhe, bei guter Musik und vor allem in Würde verzehren zu können. Puntis sind handlich, tauchen so plötzlich auf, wie sie verschwinden. Sie haben das nötige Rüstzeug, Serviette und MP3 Player/Kopfhörer für den temporären Gebrauch und sind im Einsatz flexibel.

P/punti wurde 2008 in Venedig auf Einladung artist in residence der Emily Harvey Foundation entwickelt.

Am 4 September wird Oliver Hangl die Intervention play in Venedig durchführen. Da P/punti in ihrem Erscheinen anarchisch auftreten, wird der Ort des Geschehens in letzter Minute bekanntgegeben.

P/punti speciali 

Are unofficial travel guides across delicate everyday situations in the lives of tourists. Despite the freedom to travel, certain moments can be restrictive. These restrictions can be caused by local as well as personal factors. For the explorer, a tight purse is less hindrance to the spirit of exploration than a limited personality.

Let us get to the point. It is about food in urban public space, especially in areas highly frequented by tourists. Generally speaking, consuming food in areas in public space that are not specifically organised and structured for the purpose like a sausage stand, a barbecue in a public or private zone designated or a picnic in a green area is not permissible, or even out of place. Bourgeois class-consciousness wants the right etiquettes and bourgeois business sense for the preservation of income source. As a consequence, eating – a natural process – has come to be prohibited in public space. 

At the same time, global fast food venues became part of an altered dining culture. Gadgets were developed for it, so that hotdogs, pizzas, doners amongst others were offered for the quick consumption. Sweet, soft, sour drinks and the practical disposable bottle, now also refillable, belong to our everyday life and are the side effects of a phenomenon like mass tourism. The city of Venice has recently begun to counteract this side effect.

In 2008 when we were invited by the Emily Harvey Foundation to study public eating habits in Venice, we accepted without hesitation. Accommodated near the Rialto Bridge, we began our investigations in the very hub of tourism. Artists working in public space usually study their surroundings, dissect living habits and place a simple gesture or a digital sign to mark their intentions. 

There are many squares in Venice and each one of them is a perfect setting for a commedia dell’arte. Why not add a small prop, a punto/speciale, or even two? Group experiences could also be included. The flexible punti are easy to install and dismantle. Meant for temporary use they invite the tourist to avail of an intimate space in the very midst of the bustle. The curtain is not raised but drawn closed here, restricting the space to the users’ needs. At the same time, it also offers them and their surroundings protection during the dishonourable act of consuming food in public so that the tramezzini, torta Nicoletta, or whatever, can be enjoyed in peace. This also adequately explains the principle of the simple structure comprising a wooden box, napkins and an MP3 player. Also the local inhabitants can use the punti which could become worthy subjects of sociological studies due to their flexibile in placement. 
Our attempt in this brochure was to record the initial event that was realised in August/September 2009 as part of Lower Austria’s (Public Art) and BmUK’s additional programme at the Venice Biennial and to question the topic in a multi-layered research. We count ourselves lucky and would like to extend our heartfelt thanks to the authors and all those who shared this very special experience with us. We would also like to thank the many Venetians who approved and supported our efforts, and the Emily Harvey Foundation without whose infrastructure the project would have become vastly more difficult to realise.

Even if the Puntis were planned as “sandwich niches” and “dignity zones”, as we originally called them, in order to confine a metaphoric “gnawing at Venice”, we cannot give the objects themselves a break.

There are plans to transform and place them in Peking to claim for the people of China the time lost due to the onset of capitalism.

Translation: Nita Tandon